Wiesenchampignon

Wiesenchampignon Agaricus campestris

Weitere Namen: Wiesenegerling, Brachmännlein, Maichampignon

Erkennungsmerkmale: Sporenpulver ist braun, der Stiel wird zum Boden leicht verdickt. Die Farbe ist weiß bis cremeweiß, glatt oder leicht schuppig. Die Lamellen sind selbst bei sehr jungen Exemplaren rosa und verfärben sich mit fortschreitender Reife nach Dunkelbraun. Der Stiel trägt im oberen Bereich einen zarten weißen Ring. Ein ausgezeichneter Speisepilz. Beim Wiesenchampignon verfärbt sich das Fleisch an der Schnittstelle leicht rosa. Oft auf Wiesen oder Weiden im Hexenring. Champignons sind Folgezersetzer (Saprobionten) und decken ihren Nährstoffbedarf von sich zersetzendem organischem Material. Es gibt etwa 60 verschiedene Arten.

Verwechslungsmöglichkeit:
Keine weißen Pilze mit weißen Lamellen sammeln. 
Beim sehr giftigen weißen Knollenblätterpilz kommt eine deutlich abgesetzte weiße Knolle mit eierschalenähnlicher, häutiger Scheide zum Vorschein. Obwohl Knollenblätterpilz ein Mykorrhiza Pilz ist, kann er auch am Waldrand unter Champignons stehen.
Dann gibt es noch den giftigen Karbolegerling, der aber eigentlich schon am Geruch nach Spital und Desinfektion auffällt, er kann Übelkeit und Durchfall hervorrufen. Der Pilz verfärbt sich an Druckstellen nicht rosa sondern deutlich gelb, tropft man Lauge auf den Pilz so kommt es zu einer orangegelben Verfärbung. 

Heilwirkung:
  • Äußerlich bei Furunkeln, Abszessen und Entzündungen
  • Vitalisierend, stärkend
  • verdauungsfördernd
  • blutzuckersenkend 
Champignons gehören zu den wenigen Pilzen, die man auch roh verzehren kann. 

Inhaltstoffe:
Sie enthalten 90 % Wasser, sind sehr kalorienarm, enthalten Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Mineralien und Vitamine (D), dieser Gehalt steigt stark an, sobald der Pilz dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Der Proteingehalt ist mit 30 % für einen Pilz sehr hoch und das Pilzeiweiß ist dabei sehr hochwertig und enthält alle acht essenziellen Aminosäuren. Im Gegensatz zu Pflanzen, deren Zellwände vorwiegend aus Cellulose bestehen, beinhaltet die Gerüstsubstanz von Pilzzellen zu einem Großteil Chitin. Daher Pilze immer gut kauen, Ballaststoffe sind aber wieder sehr gut für den Darm. Viele Mineralien sind im Pilz wie auch Folsäure, Vitamin E und das für die Blutgerinnung wichtige Vitamin K. Der Pilz enthält auch noch Mannitol, wird in Diabetikerlebensmittel eingesetzt – leicht abführend, harntreibend und verhindert Wasseransammlungen im Körper, außerdem wird es zur Behandlung von grünem Star verwendet.
Interessant ist noch der Gehalt an Calcium, Kalium, Magnesium Phosphor, Eisen, Kupfer, Mangan und Zink.

Verwendung:
  • Breiumschläge sollen helfen bei Mandelentzündung und geschwollenen Lymphdrüsen. Bei Appetitlosigkeit sollen sie helfen und bei Mangelversorgung an Vitamin B3. Man kann sie natürlich auch als Tee trinken, hier unterstützen sie die Verdauung, wirken sich günstig bei Gichterkrankungen aus und senken den Blutzuckerspiegel. Er soll auch das Magenbakterium Helicobacter hemmen. Champignons enthalten nennenswerte Mengen von Ergothionein, wie es auch im Mutterkorn isoliert wurde, dieses wirkt antioxidativ und schützt vor Krebs wie auch Brokkoli und Paprika. Außerdem schützt es vor Herz- Krankheiten.
  • Aus Champignons lassen sich schnell und einfach und köstlichsten Speisen zubereiten, sie können auch getrocknet werden. Beim Selbersammeln immer darauf achten, dass die Lamellen leicht rosa sind, niemals reinweiß, und beim Herausdrehen darf keine Knolle zum Vorschein kommen, der Champignon riecht angenehm pilzig und niemals nach Karbol. Ganz junge, kleine Exemplare lieber stehen lassen, man kann sie leicht mit dem tödlich giftigen grünen Knollenblätterpilz verwechseln. Oft wachsen sie im Spätsommer in Hexenringen auf Kuhweiden nach einem ausgiebigen Regen.
  • Wenn mir Champignons übrigbleiben beim Kochen trockne ich sie gleich im Kachelofen, manchmal mit Selleriestücke, Zwiebel, Porree oder Karotten, hier sind der Phantasie kein Ende gesetzt und daraus mache ich köstliches Gewürzpulver, man könnte es auch noch mit Salz mischen.
  • Champignon Aufstrich – 30 dag Champignons in dünne Scheiben schneiden, 1 Bund Lauchzwiebel fein hacken. Butter erhitzen, Zwiebel darin glasig raten, die Champignons zugeben, salzen, pfeffern und 3 Minuten braten. Petersilie hacken und mit 3 hart gekochten Eidottern pürieren. 3 EL Mascarpone oder Creme fraiche untermischen, mit Petersilie garnieren.
Champignons gibt es bei uns einige Wochen im Herbst sehr zahlreich, besonders 2018 waren ganze Weiden weiß von diesen tollen Pilzen. Wie bei allen Pilzen ist auch hier darauf zu achten, wo sie wachsen – niemals in Parkanlagen, Golfplätzen oder auf Friedhöfen sammeln – hier wird fast immer mit Pestiziden gearbeitet. Pilze sammeln nun mal alles auf, was ihnen im Boden geboten wird, so eben auch nicht nur Gutes. Nicht in der Nähe von stark befahrenen Straße sammeln, eh klar.

Einer der ersten Pilze, die ich mit meiner Mutter schon gesammelt habe. Weiß noch gut in welchem Jagdfieber wir uns befunden haben, als überall am Wegesrand diese weißen silbrig glänzenden Prachtstücke standen. Meine Mutter war so im Fieber, dass sie über Steine gestolpert ist und sich dabei ziemlich stark das Knie verletzt hat.

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