Giersch

Giersch Aegopodium podagraria

Weitere Namen: Zipperleinskraut, Erdholler, Geißfuß

Gehört zur Familie der Doldenblütler, kann bis zu 50 cm hoch werden. Und er ist nahezu überall im Garten zu finden, da ich ihn wie Petersilie verwende gut so. 

Er schätzt besonderst nährstoffreiche Böden, Schatten bis Halbschatten, gerne unter Sträucher und Bäumen zu finden, aber auch in so manchem Blumenbeet, jäten hilft nichts, denn die feinen Wurzeln wachsen dann noch viel toller als vorher - essen, einfach essen.

Inhaltstoffe: Kalium, Magnesium, Calcium, Mangang, Zink, Kupfer, Vitamin A, Eiweiß und viel gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe, Kaffeesäure.

Heilende Wirkung bei Gicht, Rheuma, antibakteriell, krampflösend, harntreibend, entsäuernd und entzündungshemmend. Hämorrhoiden, Harnwegsinfekten.

Wissenswertes: Schnecken lieben ihn, ziehen ihn dem Kopfsalat vor. Ein wunderbarer Petersilienersatz. Auch die Gierschblüten sind essbar. Vitamin C Wunder, zirka 15 mal mehr als der Kopfsalat, viermal so viel wie Zitronen und doppelt so viel wie Rosenkohl, außerdem 13-mal so viele Mineralstoffe als Grünkohl. Nach der Brennnessel unser ältestes Wildgemüse. Auch die Samen kann man verwenden.  Der Geschmack gleicht einer Mischung aus Möhre und Petersilie.

Achtung: Natürlich gibt es bei den Doldenblütlern viele giftige Artgenossen, darum Giersch nur nehmen wenn man sich sicher ist. Es gibt eine Eselsbrücke, die heißt dreimal drei: Der Blattstiel ist dreikantig, das Blatt ist dreigeteilt, und auch die Einzelblätter sind dreigeteilt.
Außerdem duftet der Giersch beim Zerreiben nach Möhren.
Rezepte:

In der Küche: Verwenden wie Petersilie, nur viel gesünder und kann den Nieren nicht schaden. Auch trocknen und als Gewürz im Winter genießen.

Auflagen Umschläge: 
bei Insektenstichen und bissen, kleinen Schnittwunden, Schürfwunden, Gicht und Rheuma – frischen Giersch zermörsern, oder mit dem Nudelholz walzen, den Brei direkt auf die betroffene Stelle auflegen und fixieren.

Giersch Bad: 
bei Rheuma, Gicht, Ischias und auch bei Hämorrhoiden – 15 dag getrocknete Gierschwurzel und frische Blätter, beides in 1 l Wasser aufkochen, 5 Minuten köcheln und 10 Minuten zeihen lassen. Ins Badewasser gießen, nach dem Baden abduschen – wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend.

Giersch Tee und –Sitzbad: 
bei Harnwegsentzündungen: 1 TL Giersch, Brennnessel, Ackerschachtelhalm, Thymian, Kamille und Goldrute. Dieses Gemisch als Tee entweder trinken oder als Sitzbad.

Gierschlimonade
frisches Giersch Kraut, Pfefferminze, Melisse in ein Glas geben mit Apfelsaft auffüllen, Zitrone zugeben und einige Stunden stehen lassen, abseihen und mit Mineralwasser auffüllen.

Gierschgewürz: Giersch trocknen und fein mahlen. Als gesundes, vitamin- und mineralstoffreiches Gewürz nach Geschmack verwenden, schmeckt auch sehr gut als Brotgewürz.

Salbe 
Gegen Muskelverspannungen, Fibromyalgie, Arthrose oder einen Bandscheibenvorfall
Je eine Handvoll Giersch und Holunderblüten in einen Topf geben, dann die Kräuter mit Öl übergießen. Verwenden Sie dazu am besten Oliven- oder Rapsöl. Erwärmen bis ca. 50 Grad, Herd abschalten und 5 Tage stehen lassen. Dann das Öl abseihen. Die Kräuter auch gut ausdrücken. Erhitzen Sie dann abermals das Öl in einem Wasserbad bis ca. 45 Grad und geben Sie pro 100 ml Öl ca. 50 g Bienenwachs hinzu. Nach Belieben können Sie auch gemahlenen Chili dazu geben, aber vorsichtig: Bloß nicht zu viel, denn das brennt sonst sehr (sehr!) stark. Chili wärmt und lockert die Muskulatur zusätzlich. Auch Rosmarin und Beinwell eignen sich als Zugabe zu der Salbe. 

Eigene Bemerkungen: Täglich 3 Blätter und man ist gefeit vor Arthrose Schmerzen, Rheuma und dergleichen. Am liebsten wächst der Giersch unter dem Liguster und auf fein krümmeligem Boden. Butterbrot und den Giersch fein schneiden darauf und mit Kräutersalz würzen - so gut kann Medizin schmecken.

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